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Chiang Rai: 18.02 - 21.02


Da ich vom Norden Thailands bisher nur Gutes gehört habe und es auch kulturell super viel Sehenswertes zu erkunden gibt, habe ich mich entschieden von Phuket in den Norden zu fliegen. Die erste Anlaufstelle war Chiang Rai. Dort erwartete mich ein wunderschönes Ballonfestival und überragende Tempel. 



Da Chiang Rai im Landesinneren liegt, war die Stadt mein erster Stopp in Thailand an dem ich ohne Meer und Strand auskommen musste. Zunächst wusste ich nicht, ob mir das vielleicht fehlen würde, aber Chiang Rai hatte super viel kulturelles zu bieten und deshalb habe ich an den drei Tagen vor Ort überhaupt nichts vermisst :)


Mit 70.000 Einwohnern ist Chiang Rai eher gemütlich und nicht so touristisch überlaufen wie Phuket oder auch die letzten Inseln, die ich in Thailand bereist habe. Es gab zwar ein paar Hostels in denen auch hauptsächlich Backpacker gewohnt haben, aber diese haben sich tagsüber so gut verteilt, dass man höchstens an den Tempeln oder anderen Sehenswürdigkeiten welche gesehen hat. Das hat mir unglaublich gut an Chiang Rai gefallen - einfach mal in eine Stadt abzutauchen, mit den Locals zu essen, einheimische Märkte zu besuchen und nicht immer nur von anderen Travelern umgeben zu sein.



Gewohnt habe ich in Chiang Rai in einem tollen Hostel - dem Baan Nuk Anong Guesthouse. Bisher hatte ich zum Glück immer gute Unterkünfte und auch dieses war wieder für einen unschlagbaren Preis von 3,50€ pro Nacht im Doppelzimmer super. Wir hatten ein eigenes Bad, einen Fernseher, Kaffee und morgens sogar Toast for free. Die Anlage war sehr gepflegt und auch die Mitarbeiter waren super nett und hilfsbereit. Falls ihr mal nach Chiang Rai wollt, kann ich euch das Hostel wirklich empfehlen :) 


Um von der Stadt mehr zu sehen, habe ich mir wieder am ersten Tag direkt einen Roller ausgeliehen und bin auf eigene Faust mit meinem Travelbuddy Sophia (#teamsophia) losgezogen. Glücklicherweise war zu der Zeit in Chiang Rai gerade das berühmte Ballonfestival, an dem Teams aus der ganzen Welt angetreten sind. Es war in einem toll angelegten und sehr gepflegten Park voller Blumen und einem kleinen See in der Mitte. Dort mussten die Teams mit ihren Ballons einen Parcours bewältigen und dann hochsteigen. Genau habe ich die Regeln allerdings nichts verstanden, da die Moderation ausschließlich auf Thai war :P



Es war aber interessant zu sehen wie solche Events in anderen Ländern aufgezogen werden und wie die Organisation ist. Sicherlich hätte das Festival in dieser Weise gar nicht in Deutschland stattfinden können. Die Ballons sind zwischen den Menschenmassen gestartet und auch wieder unkontrolliert gelandet. Wenn sich ein Ballon genähert hat und auf die Rasenfläche mit den Zuschauern ansteuerte sind einfach alle weggelaufen und ein paar Jungs kamen angelaufen, um den Ballon zu halten. So etwas hätte es bei uns sicher nicht gegeben, aber das hat das Festival vielleicht sogar ausgemacht. Es hat sich alles so nah und ehrlich angefühlt. Man war einfach hautnah dabei :)


Ansonsten war die Organisation mit den einzelnen Programmpunkten, der Versorgung mit Lebensmitteln und Getränken und auch die Organisation der Parkmöglichkeiten fast besser als in Deutschland. Wir kamen an mit unserem Roller und wurden von dort direkt zum Schauplatz gefahren. Gekostet hat das übrigens alles nichts. Wahnsinn für den Aufwand und das ganze Personal was mit dem Event verbunden war. Wir haben dafür vor Ort beim Essen und den Getränken zugeschlagen und wenigstens in dieser Form etwas unterstützt. 


Ansonsten war das Essen in Chiang Rai wie auch sonst an allen Orten davor in Thailand super gut. Im Norden ist es sogar nochmal etwas günstiger. Für ein Gericht mit Reis zahlt man dort ungefähr 1€ bis 1,50€. Nudeln sind meist sogar noch günstiger. Auch die Massagen sind hier nochmal günstiger als auf den Inseln. Teilweise bekommt man die klassische Thai Massage schon für knapp 4€ pro Stunde. Wir haben den Frauen dann aber immer noch Trinkgeld gegeben, weil sie von ihrem Verdienst sogar noch einen Teil abgeben mussten. 



Tagsüber haben wir die Stadt mit dem Roller erkundet und haben dabei die wildesten Sachen entdeckt. So wollten wir beispielsweise einer Beschilderung zu einem Wasserfall folgen und sind dabei mitten im Nichts und umgeben von Bergvölkern gelandet. Irgendwie war uns das aber nicht so ganz geheuer und wir sind umgedreht. Den Wasserfall haben wir schließlich auch noch gefunden und erfolgreich erklommen. Auf dem Rückweg haben wir dann einen Tempel entdeckt, der gerade restauriert wurde, aber super schön angelegt war. Den bekannten weißen Tempel haben wir uns natürlich auch angeschaut. Dieser war sehr beeindruckend, aber leider auch ziemlich überlaufen von Touristengruppen aus der ganzen Umgebung.


Abends waren wir in Chiang Mai immer rund um den Busbahnhof unterwegs. Dort gab es direkt den täglich stattfindenden Nachtmarkt, ein paar Bars und jede Menge Massagesalons. Einen Abend waren wir auch auf dem Samstagsnachtmarkt und der ist von den kulinarischen Leckereien und auch von den Ständen vor Ort herausgestochen. Den Markt kann ich euch wirklich ans Herz legen - da gibt es abseits von den ganzen Touristen Accessoires auch ein paar andere schöne Selfmade Stände. In die Bars wollten wir eigentlich auch einen Abend schauen, aber leider waren kaum Menschen da und wenn dann eher ältere Männer, die nach Thaifrauen Ausschau gehalten haben. Wenn ich so etwas nur sehe, bekomme ich schon Brechreiz. Ich finde es echt so schlimm und leider haben wir den Sextourismus in den letzten Wochen immer häufiger gesehen. Wir hatten in Chiang Rai deshalb eher ruhige Abend und sind etwas mit dem Roller durch die Gegend gefahren und haben die Stadt erkundet. 



Insgesamt fand ich Chiang Rai aber wirklich sehenswert. Wer Lust hat vom Tourismus mal eine Pause zu machen und gleichzeitig in die Kultur einzutauchen, sollte auf jeden Fall mal Chiang Rai in der Reiseplanung berücksichtigen. Die Stadt ist sehr gepflegt, die Menschen sind super nett und hilfsbereit und günstiger ist es auch nochmal als im Süden. 


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