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Kuba - Havanna: 07.02 - 09.02


Nach fünf Monaten Asien hat es mich zum Backpacken nun das erste mal nach Mittelamerika verschlagen. Warum es letztendlich nach Kuba ging, wie meine ersten Eindrücke zu der Insel waren und was ich die ersten Tage in Havana so erlebt habe, könnt ihr hier lesen :) 



Eigentlich waren die Philippinen für meinen ersten längeren Trip 2019 fest eingeplant. Ich habe das Land bei meinem Südostasientrip 2018 leider zeitbedingt auslassen müssen, wollte aber unbedingt noch die Schönheit der idyllischen Strände und der unzähligen kleinen Inseln sehen. Da es politisch allerdings gerade etwas schwierig vor Ort ist und auch eine Teilreisewarnung besteht, musste ein anderes Urlaubsziel her. 


Da die Flüge nach Kuba von Amsterdam mit 330€ super günstig waren und Mittelamerika neben Asien auch ganz oben auf meiner Liste stand, war die Entscheidung klar. Nach 30 Stunden Anreise und einem Aufenthalt in Mexiko City sind wir dann endlich in Havana gelandet!



Meinen erster Eindruck kann ich nur noch schwer beschreiben. Klar, der Urlaub stand kurz bevor, es war warm, überall Palmen und der Flair mit den alten Autos hat einen gleich in seinen Bann gezogen. Und trotzdem war alles so anders im Vergleich zu Asien. Kein Streetfood, kaum Märkte und keine überfüllten Straßen mit Tuk Tuk, Taxen und co. Stattdessen Kutschen, Autos aus den 50er Jahren, kaum Zugang zu Lebensmitteln, kein Internet und auch die Mentalität der Menschen hier ist ganz anders. Es kommt einem etwas so vor als sei auf Kuba vor 70 Jahren die Zeit stehen geblieben. 



Havana war aber trotzdem auf eine ganz besondere Art und Weise beeindruckend. Die alten, renovierungsbedürftigen Häuser, die vielen Farben und die kleinen Gassen in der Altstadt. Dazu die gelassene Mentalität der Menschen, das kulturelle Leben auf den Straßen und vor allem die mega schönen Oldtimer.



Gewohnt haben wir in den Bezirk Zentral Havana. Klingt erst einmal perfekt, weil es alles schnell erreichbar scheint. Da allerdings die meisten Sehenswürdigkeiten in Old Havana sind, würde ich euch empfehlen eine Unterkunft direkt dort zu suchen. Die Gassen mit den farbigen Häusern sind viel schöner, es ist trotzdem nicht zu touristisch und der Flair ist einfach viel schöner. In Zentral Havana hingegen ist abends so gut wie kein Leben auf den Straßen zu finden. Keine Bars mit Livemusik, kaum Restaurants und teilweise sogar stark einsturzgefährdete Häuser. 


Die Menschen in Zentral Havana wirkten auch nicht gerade erfreut über Touristen in ihren Straßen und lächelten oder grüßten kaum. In Old Havana haben wir uns hingegen viel wohler gefühlt. Unsere Casa an sich war sonst aber super. Auf Kuba ist es typisch entweder im klassischen Hotel oder bei den Locals zuhause in einer Casa zu schlafen. Hostels gibt so gut wie gar nicht und die Kubaner verbessern sich mit der Untervermieter ihrer Räumlichkeiten ihr geringes Einkommen auf. Mit der Vermietung für nur zwei Nächte verdienen sie meist so viel wie sonst in einem ganzen Monat. Ein Einkommen von gerade einmal 40 Dollar pro Monat ist hier normal. 



Wir waren in Havana für zwei Nächte in der Casa Marizabel und hatten eine Klimaanlage, ein eigenes Badezimmer, warmes Wasser und konnten auch Frühstück dazu buchen. Einziges Manko - es gab keine Tür im Badezimmer und die Gastgeberin spricht kein Englisch. Deshalb war es mit der Verständigung für uns als Spanisch Neulinge und ohne Internet teilweise echt schwierig. Wenn ihr auch kaum spanisch sprecht, würde ich euch deshalb immer empfehlen eine Casa mit englischsprachigen Gastgeberin zu wählen :) 


Wir sind in der Hauptsaison nach Kuba gereist und trotzdem waren nicht übermäßig viele Touristen in Havana unterwegs. Am Hafen waren recht viele unterwegs, weil dort Kreuzfahrtschiffe anlegen konnten, aber sonst war es recht ruhig und untouristisch.

 


Was mir wirklich sehr gefehlt hat in Havana und wahrscheinlich auch sonst auf Kuba schwer zu finden ist, ist eine eigene kulinarische Esskultur. Typisch cubanische Gerichte haben wir in Havana neben den ganzen Pizzerias, Sandwich- und Burgerrestaurants kaum gefunden. Es gab zwar cubanische Restaurants, aber diese waren nur für Touristen ausgelegt. Lokale für die Einheimischen haben wir nicht gesehen. Und genau das hat mir an Asien immer so gut gefallen. Überall konnte man traditionelles Essen kaufen, es war immer super lecker und dazu auch sehr günstig. 


Hier ist es allgemein mit den Lebensmitteln recht schwierig. Allein schon Supermärkte muss man förmlich suchen und wenn man dann einen gefunden hat ist die Auswahl echt Mau. Manchmal bekommt man nicht einmal Wasser und muss auf Brause umswitchen. Ansonsten findet man neben Getränken meist nur Nudeln, passierte Tomaten, eine Auswahl an Konserven und Alkohol. Rum und speziell Havana ist auf Kuba sehr günstig. Eine 0,75 Liter Flasche des einjährigen bekommt man bereits für 3,40€. Frisches Obst, Gemüse, gekühlte Waren wie Fleisch, Käse und Wurst sucht man allerdings vergeblich. 



Einen Strand gibt es in der Nähe von Havanna auch. Dieser ist mit einem Bus nach 40 Minuten erreichbar. Wir waren allerdings nicht dort und haben uns vor Ort lieber die Stadt angeschaut, weil später noch genügend Strände auf unserer Rundreise geplant sind. Die 1,5 Tage in Havanna sind nur umher spaziert und haben uns alles Sehenswerte wie die Kathedrale, die schönen Plätze in der Altstadt, das Kapitol und ein paar kleine Gassen angeschaut. Um einen Eindruck von der Stadt zu bekommen, hat uns die Zeit völlig ausgereicht. Falls ihr noch mehr sehen wollt, oder zu den Strand möchtet, würde ich euch mindestens drei Nächte empfehlen. 


Liebe Grüße,

Sophia 


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